Ein „Keratokonus“ ist eine mit der Zeit zunehmende Hornhautverdünnung, welche mit einer starken unregelmäßigen Verkrümmung der Hornhaut (irregulärer Astigmatismus) einhergeht. Diese führt zu einer langsam fortschreitenden Verschlechterung des Sehvermögens. Der Keratokonus ist meistens erblich bedingt, es spielen aber auch noch andere Faktoren eine Rolle. So tritt ein Keratokonus gehäuft im Rahmen einer Neurodermitis auf. Manchmal hören Eltern von einem Fall von Keratokonus in der Verwandtschaft und fragen sich besonders dann, wenn das eigene Kind Schwierigkeiten mit den Augen hat, ob es auch an einem Keratokonus erkrankt sein könnte. Da dieser mit vermindertem Sehvermögen einhergeht, das aber mal besser und mal schlechter sein kann, sind Eltern oft besorgt, besonders, wenn ihr Kind schon eine Fernbrille tragen muss. Die Häufigkeit des Keratokonus in der Gesamtbevölkerung liegt bei 0,05%.

Typischerweise beginnt die Erkrankung in der Pubertät. Sie äußert sich dadurch, dass Kinder sich auffällig oft die Augen reiben, die Brillenwerte sich häufig ändern und trotz Brille die altersentsprechende Sehschärfe nicht erreicht wird. Liegen diese Symptome vor, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, eine augenärztliche Untersuchung durchführen zu lassen.

Die Oberflächenanalyse der Hornhaut (korneale Tomographie) ist ein relativ einfacher Test und ermöglicht die Darstellung der Außen- und Innenfläche der Hornhaut und somit die Erkennung eines Keratokonus. Ein Keratokonus findet sich statistisch bei etwa jedem 2000 Menschen. Seine Ursachen sind bis heute nicht eindeutig bekannt. Diskutiert werden eine erbliche Veranlagung, häufiges und starkes Augenreiben sowie Zusammenhänge mit anderen Erkrankungen. Häufig sind junge Menschen betroffen.

Früherkennung und Therapie Früherkennung ist auch bei dieser Augenerkrankung sehr wichtig. Die Korrektur der Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) erfolgt mittels Brille oder Spezialkontaktlinsen, damit keine Schwachsichtigkeit (Amblyopie) entstehen kann. Das Fortschreiten der Erkrankung kann heute mit der Kollagen-Quervernetzung („Crosslinking“) erfolgreich unterbunden werden.

Hinweis:

Für mehr Informationen gibt es eine sehr schöne Broschüre von Prof. Renato Ambrósio Jr., Keratokonus-Experte aus Rio de Janeiro (Brasilien), die wir Ihnen als eBook (PDF-Datei) in unserem Downloadbereich anbieten. Diese Broschüre kann hier heruntergeladen werden.